Die Siegerserien des 1. Virtuellen Fotomarathons Düsseldorf
Hier sind sie, die Gewinner des 1. virtuellen Fotomarathons Düsseldorf anlässlich des Duesseldorf Photo Weekends 2016.
Die Serien sind anrührend, reflektiert, persönlich und das Ergebnis der Auseinandersetzung mit dem von uns vorgegebenen Zitat Heinrich Heines, welches so aktuell wie zeitlos erscheint.
Die Jury hatte keine einfache Aufgabe, zwischen diesen Arbeiten zu wählen und sich auf nur wenige Serien zu limitieren. Es ist auf jeden Fall gelungen. Die Siegerfotos werden natürlich nicht nur hier auf der Seite virtuell ausgestellt, sondern auch während des Duesseldorf Photo Weekends vom 12. bis 14. Februar 2016 auf dem Schadowplatz in einer Open-Air-Ausstellung gezeigt.
Thema :
„Ist das Leben des Individuums nicht vielleicht ebensoviel wert wie das des ganzen Geschlechts? Denn jeder einzelne Mensch ist schon eine Welt, die mit ihm geboren wird und mit ihm stirbt. Unter jedem Grabstein liegt eine Weltgeschichte.“
Heinrich Heine
Navigationshinweis:
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Platz 1: Thomas Füngerlings
Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften und ersten Berufsjahren in Hamburg lebt Thomas Füngerlings in Kempen am Niederrhein und arbeitet als Werbeleiter eines Verlags in Köln. In seiner Jugend begann er mit der analogen Fotografie, seit 2005 arbeitet er nur noch mit digitalen Kameras, vorwiegend in der Reise- und Landschaftsfotografie bis hin zu Architekturmotiven. Seit 2014 liegt sein Fokus auf der Streetfotografie in Schwarz- Weiß. Die Reiselust treibt ihn regelmäßig in die Metropolen der Welt. Er beschreibt sich als Autodidakt: immer auf der Suche nach dem besonderen Moment, dem besonderen Blick, immer ganz nahe an den Menschen. Der erste virtuelle Fotomarathon Düsseldorf war seine erste Teilnahme an einem Wettbewerb.
Das sagt die Jury: „Thomas Füngerlings hat sich dem Thema angenähert und es sehr empfindsam umgesetzt. Er hat eine greifbare Geschichte erzählt, die geheimnisvoll wirkte und viele Fragen und Interpretationen offen ließ.“
Platz 2: Kerstin Ostendorf
Als sie vor acht Jahren mit dem Tauchen anfing, erwarb sie ihre erste Kamera, die anfänglichen Aufnahmen entstanden unter Wasser. Thematisch festgelegt ist Kerstin Ostendorf nicht, derzeit arbeitet sie mit Langzeitbelichtung und Architekturmotiven. „Fotografie“, sagt sie, „ist für mich der Anreiz, anders zu sehen.“ Ihr erster Wettbewerb war der 3. Fotomarathon Düsseldorf im vergangenen Jahr, bei dem sie auf einen 30. Platz stolz war.
Platz 3: Uschi Motte
Die Remscheiderin studierte an der Kunstakademie Düsseldorf Bildhauerei und Malerei, Philosophie an der Universität Düsseldorf sowie Architektur in London an der Architectural Association und am Royal College of Art. Sie erhielt Jahresstipendien des British Council und des DAAD, Arbeitsstipendien der Stiftung Kunst und Kultur NRW, des Kunstfonds Bonn und wurde mit dem Villa Romana-Kunstpreis ausgezeichnet. Neben Ausstellungstätigkeiten stellt Uschi Motte Auftragsarbeiten für den öffentlichen Raum her.
Platz 4: Heike Schluckebier
Die Hamburgerin hat die Fotografie vor fünf Jahren zu ihrem Hobby gemacht, liebt es, im Blick durch den Sucher „auf Reisen“ zu gehen. Sie portraitiert gerne Menschen, am liebsten unverstellt, was ihr auch bei dieser Serie am Herzen lag. Sie wollte keine inszenierten Szenen festhalten, sondern sich dem Fluss der Stadt Hamburg und der Rolltreppe zwischen dem Hamburger Hauptbahnhof und der Kunsthalle hingeben. „Es war“, wie sie sagt, „die Reise wert“. Neben der Fotografie und dem Tanz widmet sich Heike Schluckebier ihrem Beruf als Körperpsychotherapeutin in einer Psychosomatischen Klinik.
Die Jury urteilt: „Heike Schluckebier … das ICH in einer ewig rollenden Treppe, die die Welt symbolisiert. Mal hoch, mal unten …“
Platz 5: Anna Zemlianski
Die Fünftplatzierte studiert Kunst und Philosophie an der Bergischen Universität Wuppertal. Die Fotografie beschäftigt sie seit beinahe zehn Jahren, wobei sie seit etwa fünf Jahren sehr experimentell herangeht. Dabei interessiert sie nicht nur das Bild an sich, sondern auch die Materialität des Bildträgers und die daraus entstehenden Möglichkeiten, das reine Bild zu erweitern. Sie bedient sich – wie auch hier – meistens analoger Techniken oder arbeitet mit Drucken digitaler Bilder. 2013 war sie bereits Gast des Duesseldorf Photo Weekends, als sie im Rahmen des Portfolio Reviews ihre Arbeiten vorstellen durfte.
So sieht es die Jury: „Anna Zemlianski hat in einer spielerischen, originellen Art Geburt und Tod eines Menschenlebens visualisiert.“
Platz 6: Peggy-Nicole Sarmann
Die Berliner Amateurfotografin arbeitet seit etwa fünf Jahren mit dem Schwerpunkt Architektur. Ihre Serie entstand aus der Überlegung, was von einem Menschen übrig bleibt, wenn er nicht mehr da ist. Da sie in der Wohnung ihrer verstorbenen Großeltern lebt, suchte sie in ihrer kleinen, persönlichen Welt nach deren Spuren. Sie bezeichnet es als einen schönen Tag, die Erinnerungen – „in den Schuhen meiner Großmutter“ – zu finden, künstlerisch umsetzen und nun präsentieren zu können.
Die Jury fasst es so zusammen: „Peggy-Nicole Sarmann hat mit ihrer Serie melancholisch Erinnerungen und Verlust zum Ausdruck gebracht.“
Platz 7: Beatrice Ombeck
Seit sie vor drei Jahren eine neue Kamera kaufte, ist diese immer mit dabei – bei Spaziergängen am Rhein, bei Städtereisen, in Museen und im Job. Interessante Motive findet sie überall. Beatrice Ombecks Credo lautet: „Fotografie ist das Bewahren des Augenblicks und Hervorheben oft übersehener Details. Und es macht Spaß, die Welt durch den Sucher der Kamera zu sehen und Momente einzufangen.“ Der virtuelle Fotomarathon Düsseldorf eröffnete ihr die Möglichkeit, Fotografie und Malerei miteinander zu verbinden. So bildete eine Leinwand mit verschiedenen Strukturen den Hintergrund ihrer Fotoserie.
Zu dieser Serie sagt die Jury: „Beatrice Ombeck hat eine bedrohliche, geheimnisvolle Serie geschaffen, die viel Raum für Interpretationen ließ.“